Kinderzahnheilkunde

Die Gesundheit unserer Kinder liegt uns am Herzen und gerade in der Zahnmedizin können Sie und wir viel gemeinsam für gesunde und starke Zähne bei Ihren Kindern tun.

Warum Kinderzahnheilkunde bei Dr. Wicklein in Erlangen?

Unser Praxisteam hat langjährige Erfahrungen mit Kindern in jedem Alter. Wir begleiten und beraten Sie gerne von der Schwangerschaft über das Kleinkindalter bis hin zur Pubertät Ihrer Kinder. Seit ich selbst eigene Kinder habe weiß ich aus eigener Erfahrung, dass das Zähneputzen bei Kindern nicht immer leicht ist, der Schnuller bei manchen Kindern nicht einfach abzugewöhnen usw. Kombiniert mit meinem fachlichen Wissen teile ich meine Erfahrungen sehr gerne mit Ihnen. In den unterschiedlichen Phasen geben wir Ihnen gerne hilfreiche Tipps.

Bringen Sie Ihre Kinder von Anfang an mit in unsere Praxis, damit sie sich mit der Situation vertraut machen können. Wir klären Sie über altersgerechte Zahn- und Mundhygiene sowie zahngesunde Ernährung und Trinkgewohnheiten auf. Spätestens ab ca. 2 Jahren schauen wir uns alle 6 Monate spielerisch die Zähne Ihres Kindes an. Ab einem Alter von 6 Jahren nimmt Ihr Kind an unserem Individualprophylaxe Programm teil.

Wie läuft eine Behandlung ab? Der Besuch beim Zahnarzt

Wichtig ist, dass Ihr Kind angstfrei in die Zahnarztpraxis kommt. Es gibt viele vertrauensbildende Bilderbücher zum Thema oder Sie spielen zu Hause mal einen Zahnarztbesuch durch, bei dem Ihr Kind mal Arzt spielen darf. Das liebt doch jedes Kind.

Der zahnärztliche Kinderpass, den Sie von uns erhalten – klärt auf, welche Untersuchungen in welcher Lebensphase des Kindes anfallen. Darüber hinaus gibt der Pass zahlreiche Tipps für eine gesunde Gebissentwicklung. Analog zum ärztlichen Vorsorgeheft, werden im zahnärztlichen Kinderpass die Ergebnisse der zahnärztlichen Untersuchungen festgehalten. Bei den Untersuchungsterminen Ihres Kindes wird die gesunde Entwicklung der Milchzähne und des Kiefers beobachtet. Wir geben Tipps zur Ernährung, zur Mundhygiene und zu Fluoridierungsmaßnahmen, um den Zahnschmelz zu härten.

Ab 6 Jahren empfiehlt sich zusätzlich zur regelmäßigen, halbjährlichen Kontrolluntersuchung eine Zahnschmelzhärtung (Touchierung) sowie eine Versiegelung der Fissuren (Furchen in den Backenzähnen). Die Kosten dafür übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen für Kinder zwischen 6 und 18 Jahren.

Unsere individuellen Vorsorgeprogramme zusammengefasst:

1. 0 bis 6 Jahre: Früherkennungsuntersuchungen

– Gründliche Untersuchung zur Feststellung von Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten
– Risikoabschätzung für Karies
– Ernährungs- und Mundhygieneberatung
– ggf. Verschreibung von Fluoridierungsmitteln zur Zahnhärtung
– Empfehlung von Zahnbürsten, Zahncremes, …
– ggf. Fluoridierung

2. bis 6 Jahre:
       a. Individualprophylaxe

– Beurteilung der Mundhygiene und des Zahnfleisches
– Einfärbung des Zahnbelages
– Feststellung und Beurteilung von Plaque
– Beseitigung von Plaque
– ggf. Versiegelung der Backenzähne
– Fluoridierung der Zähne mittels Fluoridgel
– Beurteilung von Zahnfehlstellungen, ggf. Überweisung zum Kieferorthopäden

       b. Gesundheitsaufklärung bei Kindern und Jugendlichen

– Erklärung der Entstehung von Karies und Zahnfleischentzündungen
– Empfehlungen zu zahngesunder Ernährung
– Beratung zur richtigen Pflege der Zähne, inkl. praktischen Übungen zur Reinigung der Zähne
– Motivierung Ihres Kindes zur selbstständigen Zahnpflege
– Aufklärung und Empfehlung über Anwendung von Fluoriden

Fragen und Antworten

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    Wie kann eine Mutter während der Schwangerschaft die Gesundheit der Kinderzähne positiv beeinflussen?

    Schon während der Schwangerschaft legen Sie den Grundstein für die Gesundheit Ihres Kindes. Es ist wichtig, dass Sie besonders jetzt bei sich selbst auf eine gute Mundgesundheit achten, denn eigene Kariesbakterien werden später auf das Kind übertragen.

    Sie machen es richtig, wenn Sie:

    • Regelmäßig und gründlich zu Hause Zähne putzen.
    • Zur professionellen Zahnreinigung gehen, gerne beraten wir Sie individuell, wie oft.
    • Karies und Zahnfleischerkrankungen unbedingt von uns behandeln lassen.
    • Sich ausgewogen und zahngesund ernähren.
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    Wann kommen die Zähne bei den Kindern?

    Die Anlage der Milchzähne beginnt bereits in der 6. Schwangerschaftswoche. Bei der Geburt des Kindes sind alle 20 Milchzähne im Kiefer voll entwickelt aber noch nicht sichtbar.

    Sie beginnen etwa ab dem 4. Lebensmonat nach und nach in die Mundhöhle durchzubrechen. Zum ersten Geburtstag sind in der Regel alle oberen und unteren Schneidezähne sichtbar. Die ersten Milchbackenzähne folgen zwischen dem 12. und 16. Monat. Die Eckzähne brechen zwischen dem 16. und 20. Monat durch. Etwa um den zweiten Geburtstag Ihres Kindes kommt dann der zweite Milchbackenzahn. Normalerweise sind alle 20 Milchzähne da, wenn Ihr Kind drei Jahre alt ist. Aber das sind bloß Durchschnittswerte. Bitte machen Sie sich nicht gleich Sorgen, wenn die ersten Zähne bei Ihrem Kind auf sich warten lassen. Unser Sohn hat seinen ersten Zahn erst mit einem Jahr bekommen. Sprechen Sie uns einfach an, wenn Sie Fragen haben.

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    Wie können Sie das Zahnen Ihres Kindes erleichtern?

    Der Durchbruch der Milchzähne – das Zahnen – ist ein natürlicher Vorgang. Er kann für Ihr Kind durchaus schmerzhaft sein. Manche Kinder reagieren durchaus mit bspw. Fieber, Erbrechen, Durchfall oder Unruhe. Schmerzen beim Zahnen kann ein betäubendes Gel oder eine sanfte Zahnfleischmassage lindern. Auch hilft es Ihrem Kind, wenn es einen Beißring bekommt. Für Kinder ab einem Jahr sind auch schmerzlindernde Arzneimittel möglich. Besprechen Sie dies mit ihrem Kinderarzt oder uns. Schöne Tipps für zahnende Babys finden Sie auch auf Mamiblock.

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    Warum sind die Milchzähne so wichtig?

    Viele an den bleibenden Zähnen auftretende Probleme sind durch eine mangelhafte Pflege der Milchzähne begründet. Deshalb ist es sehr wichtig, diese von Anfang an gesund zu erhalten. Auch wenn die Milchzähne schon nach wenigen Jahren wieder ausfallen, sind sie die Voraussetzung für gesunde Erwachsenenzähne. Die Milchzähne sind notwendig für das Kauen und Beißen. Nur wenn die Zähne richtig zueinander stehen, kann das Kind gut abbeißen und seine Nahrung vernünftig für eine gute Verdauung zerkleinern. Außerdem sind die Milchzähne für die richtige Lautbildung notwendig. Nur wenn die Schneidezähne gerade übereinander stehen, ist eine fehlerfreie, deutliche Aussprache möglich. S- und allgemeine Zisch-Laute können ohne Frontzähne nicht richtig ausgebildet werden. Des Weiteren fungieren die Milchzähne als Platzhalter für die bereits im Kiefer angelegten und später, ab dem 6. Lebensjahr, nachrückenden bleibenden Zähne. Je länger sie gesund, d. h. kariesfrei, sind und erhalten bleiben, desto geringer ist das Risiko von Fehlstellungen bei den bleibenden Zähnen. Gehen die Milchzähne zu früh verloren, kommt es zu Unregelmäßigkeiten beim Zahnwechsel und es ist meist eine kieferorthopädische Behandlung notwendig, um diese zu beheben. Und schließlich spielen auch noch der ästhetische Aspekt und das Selbstwertgefühl eine Rolle. Beides kommt bereits im Kindesalter zum Tragen. Kinder hänseln sich untereinander wegen schlechter Zähne. Das kann zu psychischen Belastungen und getrübter Lebensfreude führen. Kinder mit gesunden Zähnen lachen gerne, und unstrittig sehen gesunde Zähne schön aus.

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    Wann müssen Sie mit der Pflege der Zähne beginnen?

    Da der Zahnschmelz der Milchzähne noch nicht vollständig ausgereift ist, die Milchzähne also noch „weich sind“, sind sie anfällig für Karies. Daher sollten Sie bereits mit Durchbruch des ersten Zahns regelmäßig zweimal täglich (morgens und abends) die Milchzähne Ihres Kindes mit einer erbsengroßen Menge fluoridhaltiger Kinderzahnpasta putzen. Wichtig ist, dass sie bis in das Schulalter die Zähne ihres Kindes nachputzen.

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    Wie können Sie die Zähne bei Babys/Kleinkindern reinigen?

    Zweimal am Tag müssen Zähne und Zahnfleischrand von allen Seiten von Belägen befreit werden. Dies gelingt am besten mit einem Wattestäbchen oder mit einer weichen Kinderzahnbürste und einer erbsengroßen Menge fluoridhaltiger Kinderzahnpasta.

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    Wie putzen Sie die Zähne am besten?

    Die Pflege der Zähne muss dem Alter und Können des Kindes angepasst sein. Bis Ihr Kind groß genug ist, alleine seine Zähnen zu putzen und Sie nur noch kontrollieren müssen, ob Ihr Kind dies verlässlich tut, sind es Sie selbst, die diese Aufgabe zu übernehmen haben. Zunächst reinigen Sie bei Ihrem Kind nach jeder Mahlzeit Zähne und Zahnfleischrand von allen Seiten mit einem Wattestäbchen. Ab dem ersten Lebensjahr ist das wichtigste Hilfsmittel eine Lern-Zahnbürste, mit dem Ihr Kind die richtige Handhabung der Zahnbürste lernt. Sie hat einen rutschfesten Griff, der gut in der Hand liegt. Der Bürstenkopf muss dem kleinen Mund entsprechend zierlich und schmal sein. Die Borsten sollten aus Kunststoff gefertigt und weich sein, dicht gebündelt stehen und abgerundet sein, so dass sie das Zahnfleisch nicht verletzen können. Keine Naturborsten! Farbige Zahnbürsten, z. B. auch mit Tiermotiven, sprechen Kinder besonders an. Elektrische Kinderzahnbürsten sind ein besonderer Reiz für „Putzmuffel“. In der Regel sollte die Bürste, bzw. bei elektrischen Zahnbürsten der Bürstenkopf, aus hygienischen Gründen spätestens alle drei Monate, besser noch alle sechs Wochen gewechselt werden. Umgebogene Borsten oder ausgefranste Borsten sind das letzte Signal, die Zahnbürste in den Müll zu werfen. Sollte Ihr Kind krank gewesen sein, empfiehlt es sich, die Bürste danach ebenfalls auszutauschen. Als Zahncreme gibt es spezielle Kinderzahnpasten. Sie sind natürlich zuckerfrei und im Geschmack milder als Erwachsenenzahnpasten. Zum Schutz vor Karies enthalten sie Fluorid. Bis zum Alter von sechs Jahren wird eine Zahnpaste mit einem Fluoridgehalt von 500 ppm empfohlen. Die beim Zähneputzen jeweils verwendete Zahnpastenmenge soll erbsengroß sein. Nach dem sechsten Lebensjahr sollen Kinder eine Zahnpaste mit 1.450 ppm Fluoridgehalt benutzen. Mundduschen sind für das Milch- und Wechselgebiss nicht geeignet, weil sich durch den konzentrierten Wasserstrahl zwischen Zahn und Zahnfleisch sogenannte Taschen bilden können, in denen sich Bakterien gerne ansiedeln. Zahnstocher bergen eine zu hohe Verletzungsgefahr für das Zahnfleisch und sind daher auch nicht geeignet. Drei Minuten Zähneputzen – morgens nach dem Frühstück sowie abends – sollte fester Bestandteil des Tagesablaufs für die gesamte Familie werden. Tipp: Eine Eieruhr oder spezielle Zahnputzsanduhr einsetzen, um die richtige Putzdauer zu erreichen.

    Zahnpflegetipps auf einen Blick:

    • Zweimal täglich Zähneputzen ab dem ersten Milchzahn.
    • Fluoridhaltige Kinderzahncreme in altersgemäßer Dosierung und fluoridhaltiges Speisesalz verwenden. Wir beraten Sie hier gerne.
    • Zahnbürsten regelmäßig austauschen. Nach sechs bis acht Wochen werden die Borsten faserig und unhygienisch. Ein Tausch ist spätestens nach drei Monaten notwendig.
    • Zweimal im Jahr besuchen Sie uns zur Kontrolle.
    • Ausgewogene, zahngesunde, kauaktive Nahrung zu sich nehmen.
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    Was ist die KAI Technik?

    Hinter KAI verbirgt sich eine von Zahnärzten empfohlene kindgerechte Zahnputzsystematik. Nach dieser werden zuerst die Kauflächen, dann die Außenflächen und schließlich die Innenflächen gereinigt. Es wird immer in der gleichen Reihenfolge – also erst oben und anschließend unten geputzt. Die Kauflächen der Backenzähne werden mit kurzen Vor- und Rückwärts-, die Außenflächen mit Kreisbewegungen gereinigt. Die Vorgehensweise kann für die Kinder veranschaulicht werden, indem man ihnen sagt, dass sie Kreise auf den Außenflächen der Zähne malen sollen, und dass die Innenflächen einfach wie mit einem Handfeger ausgefegt werden. Am Ende wird der Mund gut ausgespült, die Zahnbürste wird gründlich abgespült und ausgeklopft und mit dem Kopf nach oben zum Trocknen in den Zahnputzbecher gestellt.

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    Was möchten wir Ihnen zum Thema Schnuller und Daumenlutschen auf den Weg geben?

    Saugen ist ein angeborener natürlicher Reflex, den Ihr Kind durch Daumenlutschen, durch Nuckeln an einem Tuch oder durch Lutschen an einem Schnuller zu befriedigen sucht. Der Daumen übt beim Nuckeln einen hohen Druck auf Kiefer und Schneidezähne aus. Dies kann zu Fehlstellungen der Zahnreihen, wie dem sogenannten lutschoffenen Biss, führen. In der Regel bildet sich dieser zwar wieder zurück, wenn das Daumenlutschen spätestens zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr abgewöhnt ist. Doch Sie können dem gleich vorbeugen, indem Sie Ihrem Kind einen kiefergerechten Schnuller geben. Schnuller mit einem zu dicken Schaft können einen ähnlich schädlichen Druck auf die Zahnreihen ausüben wie der Daumen. Kiefergerechte Schnuller zeichnen sich durch einen sehr flachen und gewinkelten Schaft aus. Der Unterkiefer kann nahezu in der Ruhestellung verbleiben. Es entsteht kaum Druck auf Kiefer bzw. Zahnreihen, Kieferverformungen lassen sich so verhindern. Außerdem ist der Lutschteil der Form des Mundraums angepasst. Die Zunge behält den notwendigen natürlichen Freiraum. Ihr Kind muss nicht ständig einen Gegenstand mit der Zunge an den Gaumen drücken, denn dies kann die Ursache für Sprechfehler (Lispeln) sein.

    Es gibt unterschiedliche Schnullergrößen. Wählen Sie den Schnuller passend zum Alter Ihres Babys.

    Schnuller sollten mindestens 1x täglich gründlich von Bakterien befreit werden. Sie können Schnuller und Flaschensauger in sprudelndem Wasser auskochen, in die Spülmaschine geben (70-Grad Programm) oder in einem Vaporisator reinigen. Auch Dampfgargeräte haben ein eigenes Sterilisations-Programm.

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    Wie entsteht Karies?

    Nach jedem Essen und Trinken – besonders nach klebrigen Süßigkeiten – bleiben Speisereste in den Zahnfurchen (Fissuren) der Backenzähne, in den Zahnzwischenräumen und am Zahnfleischrand haften. Es entsteht ein Zahnbelag. In diesem leben Millionen von Bakterien, die sich von Zuckerhaltigem ernähren. Sie wandeln Zucker und Kohlenhydrate in Säuren um, die den Zahnschmelz angreifen und auflösen (Fachausdruck: Demineralisierung). Je länger und je häufiger diese Säureangriffe stattfinden, desto größer ist die Gefahr für den Zahn, an Karies zu erkranken. Das erste sichtbare Alarmzeichen ist der sog. Kreidefleck. Er ist das äußere Zeichen für die Auflösung der Zahnoberfläche. Wird jetzt nicht gehandelt, greift die Karieserkrankung das weichere Zahnbein (Dentin) an und dringt noch weiter ins Innere des Zahns vor – im schlimmsten Fall bis hin zum empfindlichen Zahnmark (Pulpa). Das Kind bekommt Zahnschmerzen. Im Anfangsstadium können wir den Prozess noch sehr gut aufhalten. Kleinere Beschädigungen können durch gezielte Fluoridgabe ohne Bohren behoben werden. Muss dennoch gebohrt werden, so ist dies in diesem Stadium schmerzfrei möglich, da der Schmelz keine Nerven enthält.

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    Wieso sind Fluoride so wichtig?

    Neben zahngesunder Ernährung, systematischer Zahnpflege und Mundhygiene zu Hause, regelmäßigen Kontrolluntersuchungen bei uns, schützen Fluoride vor Karies. Fluoride sind Salze, die als Spurenelemente in Wasser und unserer Nahrung vorkommen. Sie hemmen den Stoffwechsel der Bakterien im Zahnbelag. Damit wird die Produktion von Säuren, die den Zahnschmelz angreifen, drastisch reduziert. Fluoride fördern die Wiedereinlagerung wichtiger Mineralien in den Zahnschmelz und können damit beginnende Karies reparieren. Da das in der Natur vorkommende Fluorid meist nicht für den Schutz vor Karies ausreicht, werden fluoridhaltiges Speisesalz für die Nahrungszubereitung und fluoridhaltige Zahnpasten für die Zahnpflege empfohlen. Um ein Zuviel an Fluoriden zu vermeiden, sollten Sie mit uns alle möglichen Fluoridquellen im Haushalt besprechen (Fluoridanamnese).

    Wir beraten Sie hierzu gerne.

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    Was sind Fluoride zur Kariesvorbeugung

    Fluoride schützen den Zahnschmelz vor Säureangriffen, härten ihn und verhindern so die Entstehung von Karies. Beginnende Kariesschäden können durch Fluoridierungsmaßnahmen gestoppt werden. Deshalb empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) zum täglichen Zähneputzen fluoridhaltige Zahnpasta zu verwenden. Als Fluoridierung für die ganze Familie kann fluoridiertes Speisesalz verwendet werden.

    … ab dem ersten Zahn
    Ab dem ersten Zahn sollten die Zähne 2x täglich mit einer winzigen Menge (reiskorngroß)  fluoridhaltiger Kinderzahnpasta (500 – 1000 ppm F) geputzt werden.

    … beim vollständigen Milchgebiss
    Ab dem vollständigen Milchgebiss mit ungefähr 2 1/2 Jahren verwenden Sie 2 x täglich eine erbsengroße Menge fluoridhaltige Kinderzahnpasta (1000 ppm F). Schluckt Ihr Kind Zahnpasta, müssen Sie sich keine Sorgen machen.

    … beim bleibenden Gebiss
    Mit dem Durchbruch der bleibenden Zähne wird empfohlen, 2x täglich eine höher fluoridierte Junior- oder Erwachsenenzahnpasta (>1000 ppm F) zu verwenden. Zusätzlich kann man noch einmal wöchentlich ein fluoridhaltiges Gelee verwenden. Bei erhöhtem Kariesrisiko kann der Zahnarzt fluoridhaltigen Lack auftragen.

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    Helfen Kaugummis Karies zu vermeiden?

    Der Speichel ist das wichtigste natürliche Schutzsystem im Mund. Er enthält Mineralstoffe, wie Kalzium und Phosphat, die Zähne härten. Das ist gerade für Kinderzähne wichtig, da erst etwa drei Jahre nach dem Durchbruch der bleibenden Zähne der Zahnschmelz widerstandsfähiger wird. Kaugummikauen oder Lutschen eines Zahnpflegebonbons fördert die Speichelbildung. Durch Kaugummikauen wird bis zu zehnmal mehr Speichel produziert als ohne Kauen. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Kaugummikauen nach Mahlzeiten zusätzlich zum zweimal täglichen Zähneputzen die Karieszunahme um bis zu 40 Prozent senkt. Sobald das Kind nichts mehr unabsichtlich verschluckt, kann es zwischendurch – vor allem nach dem Essen oder Trinken – einen Kaugummi mit Zuckeraustauschstoffen (z. B. Xylit) kauen, um das Kariesrisiko weiter zu senken.

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    Was ist eine Zahnfleischentzündung?

    Neben der Karies geht noch eine andere Gefahr von Bakterien in Zahnbelägen aus: die Zahnfleischentzündung (Fachausdruck: Gingivitis). Bakterien sondern Giftstoffe in den Zahnbelägen ab, die zur Entzündung des Zahnfleischs führen. Zahnfleischbluten – vor allem beim Zähneputzen – ist das erste Warnsignal. In diesem Stadium helfen noch konsequentes Reinigen und Massieren des Zahnfleischs die Entzündung zu beheben. Schreitet die Entzündung jedoch voran und geht in die Tiefe, so wird der Knochen in Mitleidenschaft gezogen, er fängt an sich aufzulösen und zurückzubilden, die Zähne lockern sich langsam (Fachausdruck: Parodontitis).

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    Wie ernähren Sie Ihr Kind zahngesund?
    • Kohlenhydrat-/zuckerhaltige Getränke oder Fruchtsäfte sollten Kinder nur überwiegend während der Hauptmahlzeiten trinken. Ansonsten eignen sich Mineralwasser oder ungesüßte Tees als Durstlöscher. Am besten gewöhnen Sie Ihr Kind schon früh an Trink- oder Mineralwasser oder ungesüßten Kräutertee, der keine oder nur wenig Säure hat.
    • Spätestens nach dem 9. Lebensmonat, bzw. sobald das Kind alleine sitzen kann, sollte es keine Nuckelflasche mehr bekommen. Besonders gefährlich für die Zähne ist das Trinken von gesüßten Getränken aus der Flasche beim Einschlafen. Es sollte sich stattdessen an das Trinken aus einem Becher oder einer Tasse gewöhnen. Spätestens ab seinem ersten Geburtstag sollte das Kind nur noch aus dem Becher oder der Tasse trinken. Einen Becher mit Schnabelaufsatz (Schnabeltasse) brauchen die meisten Kinder nicht. Wenn doch, dann höchstens für eine kurze Übergangszeit von maximal vier Wochen.
    • Kinder brauchen nicht gänzlich auf Süßes zu verzichten. Jedoch sollte darauf geachtet werden, dass Süßes nur im Anschluss an Hauptmahlzeiten und nicht über den ganzen Tag verteilt gegessen wird, denn mit jedem Zuckerschub steigt die Gefahr eines Mineralverlustes am Zahn.
    • Kein süßes „Betthupferl“ nach dem Zähneputzen am Abend!
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    Gibt es zahnfreundliche Süßigkeiten?

    Süßwaren müssen nicht automatisch schädlich für die Zähne sein. Ob Gummibärchen, Bonbons, Lutscher, Kaugummi oder Schokolade – es gibt sie auch als zahnfreundliche Variante. Zahnfreundlich deshalb, weil sie – wissenschaftlich getestet – während und bis 30 Minuten nach dem Verzehr keinen Karies auslösenden Säureschub verursachen. Man erkennt sie am Logo der Aktion zahnfreundlich e.V., einem weißen Zahnmännchen mit Schirm auf rotem Hintergrund. Näheres dazu unter www.zahnmaennchen.de

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    Welche Gefahr bringt eine Flasche?

    Dauernuckeln, besonders an Nuckelflaschen, die mit gesüßten oder säurehaltigen Getränken, also Baby- und Kindertees, Fruchtsäfte etc., gefüllt sind, verursacht frühe Milchzahnkaries (Nuckelflaschenkaries). Sie entsteht durch das ständige Umspülen der Zähne mit süßen oder säurehaltigen Getränken und ist eine der Hauptursachen für die Zerstörung der Milchzähne im Kleinkindalter. Besonders die oberen Schneidezähne können so geschädigt werden. Es kommt zu braunen Flecken, Karies, schlimmstenfalls zur vollständigen Zerstörung der Zähne. Da diese Erkrankung in der Regel auf der Innenseite der Oberkieferfrontzähne beginnt, werden die Veränderungen oft erst erkannt, wenn die Zähne aufgrund des Substanzverlustes abbrechen. Kindern soll die Nuckelflasche nicht zur „Selbstbedienung“ überlassen werden. Statt süßer Flüssigkeiten sollte in die Nuckelflasche stilles Wasser oder ungesüßter Kräutertee gefüllt werden. Optimal ist es, dem Kind das Fläschchen nur zu den Mahlzeiten zu reichen oder wenn es Durst hat.

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    Ab wann, wie oft und warum muss mein Kind zum Zahnarzt gehen?

    Regelmäßige, in frühester Kindheit einsetzende zahnärztliche Betreuung ist eine wichtige Voraussetzung für lebenslange Zahngesundheit. Deshalb sollte Ihr Kind so früh wie möglich mit der täglichen Mundhygiene sowie dem Zahnarztbesuch vertraut gemacht werden, auf jeden Fall noch bevor Schäden im Gebiss aufgetreten sind. Außerdem sollte Ihr Kind regelmäßig zum Zahnarzt gehen, damit beginnende krankhafte Veränderungen rechtzeitig erkannt und gestoppt werden können. Sinn und Schwerpunkt des Zahnarztbesuchs liegt vor allem in der Vorsorge und Früherkennung. Vorbeugen ist immer besser als Heilen! Weitverbreitet, aber falsch ist die Meinung, dass Milchzähne nicht besonders beachtet werden müssten, da sie ohnehin in absehbarer Zeit durch die bleibenden Zähne ersetzt würden. In ähnlicher Weise wie die kinderärztlichen Vorsorgeuntersuchungen werden für Kleinkinder zahnärztliche Vorsorgetermine empfohlen. Der erste Termin liegt im 6. bis 8. Lebensmonat nach dem Durchbruch der ersten Milchzähne, der zweite Termin im 16. bis 18. Lebensmonat nach dem Durchbruch der ersten Milchbackenzähne und der dritte Kontrolltermin etwa im 30. Lebensmonat, nachdem das Milchgebiss komplett ist. Von dann an sind halbjährliche Kontrollen anzuraten. Der Zahnarzt kann jedoch vorübergehend je nach Situation auch kürzere Untersuchungsabstände vorschlagen. Das Ziel der ersten zahnärztlichen Kontrolltermine ist vor allem, dass Ihr Kind das zahnärztliche Sprechzimmer kennenlernt und dabei angstfreie Erfahrungen macht. Das trägt wesentlich dazu bei, eine vertrauensvolle Beziehung zum Zahnarzt zu entwickeln, die sich auf jeden Fall positiv auswirkt, wenn einmal Behandlungen erforderlich werden sollten. Der Zahnarzt kann bereits bei diesen ersten behutsamen Untersuchungen Abweichungen der Zahnstellung erkennen. Er kann ferner aus der Kombination bestimmter Ernährungs- und Verhaltensgewohnheiten in der Familie des Kindes auf ein erhöhtes Kariesrisiko beim Kind schließen und diese Zusammenhänge den Eltern erläutern. Außerdem können die Eltern alle Informationen über wichtige zahnmedizinische Prophylaxemaßnahmen erhalten. Dazu zählen insbesondere Hinweise auf die Gefahren des Flaschennuckelns, die Beratung über funktionsgerechte Schnuller, Tipps zur zweckmäßigen Ernährung, zur Handhabung der Zahnbürste beim Kleinkind und zur Anwendung von Fluoriden. Finden sich bei 3jährigen oder gar noch jüngeren Kindern schon kariöse Milchzähne, dann besteht für diese Kinder auch künftig ein erhöhtes Kariesrisiko. In diesen Fällen müssen der Behandlung der Kariesdefekte besonders intensive vorbeugende Maßnahmen folgen.

    Quelle: DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR ZAHN-, MUND- UND KIEFERHEILKUNDE e.V.

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    Welche Vorsorgeuntersuchungen sieht der zahnärztliche Kinderpass (0-6 Jahre) vor?

    6. – 9. Monat: Früherkennungsuntersuchung FU-Z 1a
    Etwa zwischen dem 4. Lebensmonat und dem 1. Lebensjahr brechen die ersten Milchschneidezähne durch. Ab jetzt haben Sie die Aufgabe, die Zähne Ihres Kindes vor Karies zu schützen: Beginnen Sie ab dem ersten Zahn mit dem Putzen. Jetzt ist auch der richtige Zeitpunkt für die erste Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt.

    15. – 18. Monat: Früherkennungsuntersuchung Kind FU-Z 1b

    2 Jahre: Früherkennungsuntersuchung Kind FU-Z 2a
    Im Alter von 2 Jahren sind fast alle Milchzähne durchgebrochen. Der Zahnarzt stellt bei der Vorsorgeuntersuchung fest, ob der Zahndurchbruch normal verläuft und kontrolliert, ob an den Zähnen Ihres Kindes schon Zeichen für eine Karies zu erkennen sind. Vereinbaren Sie alle 6 Monate Kontrolltermine für Ihr Kind. So erlebt es den Zahnarztbesuch als normal.

    2 1/2 Jahre: Früherkennungsuntersuchung Kind FU-Z 2b
    Mit 20 Zähnen ist das Milchgebiss vollständig. Es besteht aus Schneide-, Eck- und Backenzähnen. Die Zähne sind zum Abbeißen und Zerkleinern der Nahrung da. Außerdem sind sie wichtig für die Sprachbildung. Beginnen Sie deshalb schon jetzt, Ihrem Kind den Schnuller abzugewöhnen, um Fehlstellungen der Zähne und eine Kieferverformung zu vermeiden. Mit spätestens 3 Jahren sollte Ihr Kind keinen Schnuller mehr nehmen. Gerne geben wir Ihnen Tipps, wie Sie den Schnuller abgewöhnen können.

    3 Jahre: Früherkennungsuntersuchung Kind FU-Z 3a

    3 1/2 Jahre: Früherkennungsuntersuchung Kind FU-Z 3b

    4 Jahre: Früherkennungsuntersuchung Kind FU-Z 4a

    4 1/2 Jahre: Früherkennungsuntersuchung Kind FU-Z 4b

    5 Jahre: Früherkennungsuntersuchung Kind FU-Z 5a

    5 1/2 Jahre: Früherkennungsuntersuchung Kind FU-Z 5b
    Bereits jetzt können sich die Schneidezähne lockern, der Zahnwechsel beginnt. Der halbjährliche Zahnarztbesuch mit Ihrem Kind sollte nun selbstverständlich sein.

    6 Jahre: FU-Z 6 : Individualprophylaxe
    Ihr Kind hat 2 x jährlich einen gesetzlichen Anspruch auf eine spezielle Vorsorge beim Zahnarzt (Individualprophylaxe). Dabei wird mit Ihrem Kind unter anderem das richtige Zähneputzen geübt.

    Um die Zähne vor Karies zu schützen, können als weitere Möglichkeit in der Praxis gezielt Fluoridlacke aufgetragen und die bleibenden Backenzähne versiegelt werden. Bei einer Versiegelung werden die tiefen Rillen (Fissuren) in den Kauflächen der bleibenden Backenzähne mit einem haltbaren Material gefüllt und sind dadurch leichter zu putzen.

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    Wie sind bleibende Zähne zu pflegen?

    Um das sechste Lebensjahr beginnt der Zahnwechsel: Der erste bleibende Backenzahn bricht in der Zahnreihe hinter den letzten Milchzähnen durch. Etwa zur gleichen Zeit lockern sich die Milchschneidezähne und beginnen auszufallen, um für die durchbrechenden bleibenden Zähne Platz zu machen. Der Fachausdruck dafür: Wechselgebiss. In den folgenden Jahren – bis etwa zum 13. Lebensjahr – lockern sich die Milchzähne nach und nach, fallen aus und werden durch die bleibenden Zähne ersetzt. Mit dem Zahnwechsel ist eine Versiegelung der tiefen Furchen aller folgenden großen Backenzähne (Fissurenversiegelung) angezeigt. Das fertig ausgebildete Gebiss zählt dann 28 Zähne. Erst nach rund drei Jahren ist der Zahnschmelz ausgereift und widerstandsfähig. In dieser Zeit sollte deshalb auf besonders sorgfältige und richtige Zahnpflege geachtet werden. Die Weisheitszähne kommen etwa ab dem 16. Lebensjahr. Mit Erreichen des Schulalters sollte das Kind in der Lage sein, sich selbst die Zähne zu putzen. Dennoch ist es auch jetzt noch notwendig, die Kinder daran zu erinnern und zu überprüfen. Kinder ab dem 10. Lebensjahr können zum Reinigen der Zahnzwischenräume zusätzlich zur Bürste auch Zahnseide verwenden. Der richtige Gebrauch wird ihnen beim halbjährlichen Besuch in unserer Zahnarztpraxis erklärt, demonstriert und mit ihnen geübt. Ab dem Schuleintritt sollen laut wissenschaftlicher Empfehlung Zahnpasten mit einem Fluoridgehalt von 1 450 ppm verwendet werden. Die Verabreichung von Fluoridgelee empfiehlt sich nur in Abstimmung mit uns.


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    Was ist eine Touchierung mit fluoridhaltigem Lack?

    Das Aufbringen eines fluoridhaltigen Lacks auf der Zahnoberfläche mit einem Pinsel oder Wattestäbchen (Touchierung) erhöht die Widerstandskraft des Zahnschmelzes. Sie wird in unserer Praxis mit Ihrer Einverständnis vorgenommen. Der Karieszuwachs kann mit dieser Maßnahme bis zu 70 Prozent verringert werden.


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    Was ist eine Fissurenversiegelung?

    Mit dem Zahnwechsel ist eine Versiegelung der tiefen Furchen aller folgenden großen Backenzähne (Fissurenversiegelung) und teilweiser auch der kleinen Backenzähne (Prämolaren) angezeigt. Hierdurch wird eine der Haupteintrittspforten für Bakterien verschlossen. Eine Versiegelung bedarf aber der regelmäßigen Überprüfung durch den Zahnarzt, da eine defekte Versiegelungsoberfläche keinen ausreichenden Schutz mehr bietet.


Quelle: Bayerische Landeszahnärztekammer (BLZK)